Ökonomische Intelligenz?
Das folgende könnte ein sogenanntes "Neid-Debatte" sein, die längeren Leses meiner Blogs wissen jedoch, dass nicht Neid, Ressentiment oder gar Wut das Folgende angeregt hat, sondern das Interesse zu ergründen, warum Es / Etwas so ist, wie Es ist. Und das, obwohl *ich das Neid für ein ganz natürliches und reflexhaftes Erregung auf Benachteiligung / missachtende Bevorzugung achte, nicht verachte.
Allein, das ist nicht das Hintergrund / das Motiv, nicht nur dieses Beitrags. Das Hintergrund fast aller meiner Beiträge, ist unser Zustand, unser Menschenweiter; und das der Lebens-Grundlagen, die nicht bloss die unseren sind. Und noch tiefer, was ist unser Handlungs-Grundlage, warum ist es so geworden, wie es ist? Was treibt (!) uns Menschen / LebeWesen an. Was ist das Motivation des Natur?
So weit oder tief, geht es hier in diesem kleinen Beitrag nicht, es bleibt so untief, dass zumindest unser Handeln als Markt-Teilnehm-Es und dessen Gründe befragt werden. Dass das auch das "private" Handeln weitgehend betrifft, mit ein bezieht, ist mitgedacht, aber hier nicht explizit beschrieben. Für die neuen Leses: Menschen sind Natur, aus Natur, in Natur. Insbesondere erdmondliches Natur. Aussernatürliches ist bestenfalls Phantasie, schlechtestens Irrglaube und Verschwörung.
Los geht's. Ist das Hauswirtschaft - Ökonomie - Intelligent?
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Ein Still aus "Chihiro", von Hayao Miyazaki.
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Wir alle kennen die alte Ansicht / [Irr-?]Glaube von Adam Smith, dass "die unsichtbare Hand" das Marktgeschehen zu Gunsten aller Teilnehmer regelt oder regeln würde. Längst ist klar, dass es dieses Hand nicht gibt, weder sicht- noch unsichtbar. Adam Smith lebte in einem Damals, in dem das Glaube an ein Gott noch vorherrschte; davon ist diese "unsichbare Hand" wohl stark beeinflusst.
Klar ist hingegen, dass jedes Marktgeschehen, von dessen Regeln / Rahmenbedingungen bestimmt wird; und nicht von einem (gut meinenden?) Ausserhalb dessen. Gibt es kein oder kaum Regeln, herrscht darin das "Recht" des jeweils Stärkeren, Reicheren, Mächtigeren, Glücklicheren, oder einem Kombination davon; stets zu unGunsten von fast Allen Anderen Teilnehmenden.
Wie wir inzwischen auch fast Alle wissen, kennen unsere Märkte - es sind in das Menschheit mindestens so viele, wie es Zoll-Gemeinschaften, Staaten-Unionen, Staaten, Handels- und Fach-Verbände, Regionen, Städte und Familien gibt -, keine Regeln und Rahmenbedingungen, die wirklich Allen Mitgliedern zugute kommen. Im Gegenteil. Alle Märkte und auch das globale "Märkte-Gemeinschaft" betonen das Recht der Stärkeren, Mächtigeren, Reicheren ...
Wenn bloss ein paar Millionen Menschen - Millionäre und Milliardäre -, von inzwischen fast 8 Milliarden Menschen, über 2/3, bis teils 90%, je nach "Markt", des gesamten Vermögens besitzen, ist offensichtlich, dass es entweder keine Regeln gibt, oder nur so geringe, dass dem "freien" Willen des Habenden, des Stärkeren, des Gierigen, keine Grenzen gesetzt werden (Kapital kann Menschenweit "frei" fliessen, ohne Steuer- und Anzeige-Pflicht, Menschen nicht).
Und die wenigen Regeln sind auch noch so gestaltet, dass dem überwiegenden Mehrheit lediglich das daSein-Notwendigste zugestanden wird; mal etwas mehr, mit Häuschen und Gärtchen - nicht Villen und Parks -, für die "Dienstboten" in Regierungen, Verwaltungen, "Sicherheit"-spersonal und Justiz, meist aber gerade soviel, dass genügend Angst erzeugt wird, damit Ruhe ist, bis zum meist viel zu frühen Dahinsterben.
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Diese Links leiten zu einem Beitrag des "Sternstunde der Philosophie", des Schweizer Fernsehens SRF, in dem Thomas Piketty als Gast, von Yves Bossart berfragt wurde.
https://youtu.be/8WderB3_kuA?si=L_I4LhHA0CSLmaQC
oder:
https://youtu.be/8WderB3_kuA?si=rdJsbv41LOjYL5oh
Hier ein sehr kurzes Auszug daraus:
Thomas Piketty:
Diese Art der Heiligsprechung der Milliardäre oder anderer Personen mit grosser Machtfülle für ihre Unternehmen oder für Branchen oder Technologien, die wichtig sind für die ganze Welt, entspricht einem monarchistischen Verständnis der Wirtschaft, das schlicht nicht an die heutigen Verhältnisse angepasst ist.
Yves Bossart:
Aber andererseits, ihre eigenen Vorschläge sind auch sehr utopisch und lähmen wahrscheinlich auch das ganze System, also wenn man den Milliardären fast das ganze, gesamte Vermögen weg nimmt, bis zu 90%, was hat man dann für einen Anreiz, überhaupt noch sich irgendwie anzustrengen und zu versuchen den Wettbewerb zur gewinnen?
Thomas Piketty:
Sie sind Opfer einer ideologischen Illusion.
[...]
Die Idee, dass es Leute braucht, die 10, 50 oder 100 Milliarden besitzen und die die Arbeit einstellen würden, wenn sie nur noch 1 Milliarde, anstatt 100 Milliarden hätten, weil der ökonomische Anreiz entfiele, entspricht, mit Verlaub, nicht dem gesunden Menschenverstand und vor allem berücksichtigt sie nicht die Lehren aus der Geschichte.
Auszug Ende
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Finde ich witzig. ... Oder halt, ich schwanke zwischen Witz und Unglauben hin und her. Soll ich lachen oder den Kopf schütteln, oder beides?
Was ist das Grund?
Wenn ich Multimillionären und Milliardären 90% wegg nehme, sind es immer noch Millionäre und Milliardäre, immer noch Menschen, die mehr haben, als der Rest der Menschen. Wie kommen Menschen darauf, das verhindern zu wollen, mit dem Argument, das würde der Wirtschaft schaden, gar lähmen und würde Fortschritt und Forschung, würde den Anreiz verhindern Unternehmen zu gründen und Neues zu erfinden? Als seien Feuer und Rad, seien Werkzeuge und Landwirtschaft ge- und erfunden worden, wegen Reichtum und Macht. Fast alles, was Menschen tun und getan haben, tun sie aus Notwendigkeit, aus Angst und auch ein wenig Geltungssucht, aber nie in der Erwartung von Millionen oder Milliarden. Und Menschen hören auch nicht auf zu forschen und zu gründen, wenn ihnen Alles wegg genommen wird. Dann vielleicht erst recht. Also, wie kommen Menschen auf so unzutreffende, auf so Selbst- unkenntliche Aussagen?
Sie sind neidisch.
Ich bin nicht neidisch, ich bin verwundert!
Ich meinte auch nicht Sie, ich vermute stark, dass dieses Verhalten, diese Aussagen und die Verweigerung, daran - an dem inzwischen grotesken Bereicherung stets wenigster - etwas zu ändern, auf dem Emotion Neid beruht.
Neid soll Bevorzugung, Ungerechtigkeit und Übervorteilung schützen!? Das müssen Sie erklären.
Neid beinhaltet auch das Bedürfnis beNeidet zu werden. So, wie Zuneigung auch Abneigung beinhaltet, Abneigung auch Zuneigung, Freude auch immer ein wenig Leid mit sich herum trägt.
Das ist mir zu schwammig. Sie verweigern damit bloss die Trennung von Gefühlen, wollen irgendwie entschuldigen, was keine braucht, sondern bloss Klarheit. Neid ist blosse Erregung auf ungerechte Benachteiligung, Ausschliessung, empfundene Minderwertigkeit und so weiter, und nicht Rechtfertigung dessen; oder Antrieb dazu, andere dazu zu bringen einen zu beneiden.
Das Grund etwas zu verurteilen, zu beneiden, ist meist, es nicht Selbst zu können, zu haben, tun zu dürfen. Stimmen Sie dem zu?
Ich weiss nicht.
Wollen Sie reich sein? Berühmt? Mächtig? Wollen auch Sie bewundert werden, umschwärmt sein, von Sie liebenden, bewundernden, verehrenden Menschen? Wollen auch Sie "in die Geschichte eingehen", unvergesslich sein?
Ich denke nicht.
Sie denken nicht? Sie wissen es nicht?
Also gut, ja, auch ich wäre gerne viel mehr, als ich bin. Ja! Aber das ändert nichts daran, dass ich all das Übermass, all die Korruption, all die Ungerechtigkeit verurteile. Dass ich vollkommen mit Thomas Piketty übereinstimme, in der Forderung, dieses System zu verändern! Und das empfinde ich nicht als Neid!
Da *ich Ihnen weder irgendwas unterstellen, noch besser wissen möchte, und auch gar nicht sicher weiss, ob an den obigen Vermutungen etwas drann ist, wünsche *ich Ihnen jetzt erstmal einen guten Abend. Ich denke weiter nach, und muss Ihnen vielleicht sogar zustimmen. Wollen wir so verbleiben?
Ja.
Dann also ...
... guten Abend.
🤡
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