Hallo, ich fang mal an, es gibt das Bonmot: "Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich.", oder wie Peter Sloterdijk meint, sie stottert. Das eine läuft auf nicht gänzliche stete Wiederholung hinaus, das andere auf Verdichtung und Ruhephasen, aber auf ein Ziel, denn wer stottert, möchte einen Satz oder ein Wort zum Ende bringen, wiederholt also nicht. Stimmen Sie einem der beiden Bonmots zu?
Beide sind gute Beobachtungen. Das eine mehr in Richtung Gesellschafts-Struktur, das andere in Richtung Temperatur. Reimen tun sich die Macht-Strukturen in allen bisherigen menschlichen Gesellschaften, es sind stets Hierarchien, mal strenger, mal leichter. Stottern tut die Temperatur, Kriege und Massaker, wechseln sich mit Phasen weniger grosser Hitze ab, aber wirklichen Frieden gab es nie, dazu fehlen uns bislang die Voraussetzungen.
Die sind?
.
Ein Angst-Niveau, das nur wirkliche Gefahren erkennt und meldet; wesentlich gedämpfter also, als das, was uns das Natur in Millionen Jahren Evolution eingeprägt hat, das uns ein Misstrauen in uns Selbst und das MitWelt und ein Flucht- und Gewalt-Neigung angeeignet hat, das inzwischen wegen unserem Anzahl zum Zerstörung nicht nur unserer Lebens-Grundlagen führt. Als fast nackte haar- und klauen-lose LebeWesen, waren die Gefahren, denen wir tausende Jahre ausgesetzt waren sehr hoch; fast Alles ausserhalb und unwissend, wie wir waren - und grösstenteils noch sind - auch innerhalb, war bedrohlich. Die Mandelkerne (Amygdala) mögen nur kleine Strukturen im Gehirn sein, aber sie sind für und in unserem soSein (Verhalten) enorm einflussreich, und dabei fast vollkommen unbewusst. Dass wir das oben erwähnte Stottern und die Reime nicht los werden, um endlich in das Wirklichkeit anzukommen und uns darin passend und somit verantwortungs-, rück- und umsichtsvoll und friedlich in diesem kleinen Planeten zu handeln, hat fast nur mit diesem uns antrainierten hohen Angst-Niveau zu tun. Dieses hohe Dauer-Angst verhindert nicht nur wirkliches Frieden, dieses stete hohe Temperatur verhindert auch wirkliches Gesundheit und wahre Freude. Wir könnten locker ein allgemeines Durchschnittsalter von 100 Jahren erreichen; alles an Grundlagen dazu ist längst vorhanden, das Angst jagt und treibt uns aber auch aktuell wieder erhöht gegeneinander, wie das bereits seit vielen hundert Jahren gegen unsere MitWelt geschieht.
Da gehe ich mit Ihnen mit, möchte aber auch wissen, wie Sie zu unseren anderen Trieben stehen, dem Dominanz- (Macht) und Ego-Trieb (Selbst-Erhaltung), die ja bestimmt ebenfalls an dem Dauer-Wiederholen und Stottern beteiligt sind? Ist Angst, ich würde, so wie Sie das beschreiben, von Natur-Angst schreiben, ist Angst auch an deren Ausprägung beteiligt?
Ich denke, dass Angst ein ganz primäres Handlungs-Grund ist, stärker wirkt, als die Handlungs-Zwänge des Natur, die wir Triebe nennen. Angst, Neugier und Anpassung, sind, vermute *ich, die zweit basalsten Handlungs-Motive, am basalsten sind natürlich Atmen, Trinken und Nahrung. Ego und Dominanz-Streben, werden davon entweder gehemmt oder angetrieben. Sie merken, dass es auch eine ganz und gar grundlegende Struktur / Hierarchie des Körpes gibt, die das gesamte Handeln steuert, und Angst, also das Reaktion auf innere und äussere Reize und Wahrnehmungen, ist ein Haupt-Komponente des soSein jedes daSein. Entweder als Bremse, bis zum Stillstand (Todstellen) oder als Hitze, bis zum Raserei. Aber, ob *ich das ganz passend bewerte, dazu ist das Wissenschaft gefordert; bislang schaut es so aus.
Wie können wir dieses überhohe Angst-Niveau dämpfen? Denn sonst finden wir doch nie aus diesem Stottern und Wiederholen von Gewalt und UnGleichheit, von Armut und Götzendienst, von Ungerechtigkeit und Eskapismus heraus. Wir haben ja inzwischen nicht nur ein technisches- und wissens-Niveau erreicht, mit dem wir diese Biosphäre zum Umkippen bringen und zerstören können, auch unsere schiere Anzahl, trägt ja längst zu selbst- und umwelt-zerstörenden Handlungen und Handlungs-Verweigerungen bei. Wenn diese tiefe Natur-Angst, diese so ur-atavistische Handlungs-Treiberin nicht abgesenkt wird, auf ein, ich will sagen, gesundes Niveau, werden wir weder Frieden noch Freude je erreichen. Vielleicht sogar Selbst-Zersörung.
Angst ist leider so grundlegend, dass Es weder durch die komplett veränderten Umstände, in denen wir Alle - im Vergleich mit dem fast ganzen Vergangenheit - inzwischen daSind, noch durch noch so vieles und klares Tatsachen-Wissen beeindruckt wird, sonst hätten wir längst ein anderes Klima, sowohl in Uns, als auch um uns herum. Ich vermute, um das Angst-Niveau zu senken, braucht es sowohl physiologische, wie auch psychische Veränderung. Und um diese für uns Alle zu erreichen, braucht es Respekt und Aufkärung. Alle müssen diesen Veränderungen, die ja tiefgreifend sind, zustimmen, Alle, ohne Ausnahme. Dazu braucht es ein Aufklärungs-Leistung ohne Gleichen. Dieses Natur-Angst behindert ja auch das Anerkennen von Wissen indem Es das Misstrauen sehr hoch hält und dem ebenso natürlichen Trägheit "Zucker" einflöst, was bloss einem Bewusstseins-Niveau hilft, dem Glauben / Eskapismus. Denn, wie Sie wissen (!), ist Aufklärung sehr aufwändig, es braucht viel Energie und RaumZeit.
Sie verbreiten damit wenig Hoffnung. Immerhin jedoch so viel, da es möglich ist. Die Aktualität aber dämpft diese kleine Hoffnung fast auf Null. Schon seit Jahrzehnten ist das Erhöhen der Temperatur unserer Natur, also unseres Verhaltens, und das der Atmosphäre im Gange. Es wird immer heisser, in und zwischen uns und um uns herum. Es ist wie ein langsam ansteigender Amoklauf. Wie der Frosch in dem Topf, der lange nichts merkt, dann die ansteigende Temperatur sogar begrüsst und geniesst, bis ... Wo sind wir jetzt?
Ich weiss es nicht, aber geniessen, vermute *ich, können dieses Temperatur nur noch wenigste? Einige wollen ja auf Mond oder gar Mars ausweichen. Die wissen zwar fast nichts von dem Wirklichkeit und dem Zustand von Uns, von sich und dem Planeten und dessen Biosphäre, aber Sie spüren es auch, wie wir Alle, und besitzen die Mittel zum flüchten. Wir Anderen, also die Milliarden von Menschen ohne die Kontrolle zum Bau von Flucht-Maschinen, kann und tut nur entweder dienstbar sein, wie die Politik und das sogenannte Ökonomie, die genauso zurück bleibt, wie das Rest, dass entweder in Krankheiten flüchtet, oder in Total-Eskapismus, in Spiele und "Paralell-Welten", mit den dazu nötigen Brillen und starken Serverfarmen. Auch die aktuellen menschlichen Oberhirten, egal ob Süd oder Nord sind dienstbare Gehilfen der paar Menschen, die diesem Flucht-Reflex blind gehorchen können. Das künstliche Irgendwas - von Intelligenz kein Spur - dient entweder dem Erreichen des Flucht, oder dem Verdummen und Kontrolle des quasi gemeinen Rests.
Kein gutes Urteil! Aber was kann ich anders, als dem fast gänzlich zuzustimmen. Fast, denn ich möchte ein klein wenig gutes Gefühl für uns retten. Ich möchte nicht ganz aufgeben. Ich denke, es gibt noch Möglichkeiten, diese Entwicklungs-Richtung zu ändern. Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen, dieses Misstrauen und Stress zu beruhigen. Damit wir vielleicht sogar mit Hilfe von Wissenschaft und Vertrauen, mit der von ihnen oben beschriebenen Angst-Dämpfung beginnen können. Gehen Sie da mit?
Ja, gerne, besonders Optimistisch bin *ich zwar nicht, aber *ich gehe da gerne mit, besser als in Depression zu fallen.
Das ist ein gutes Schlusssatz, oder? Zumindest für Heute.
Ja. In diesem Sinne ...
... guten Abend.
🤡
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen