VorWorte

Wissen schafft auch Leid[en]. Das nur zur Komplettierung und als Hintergrund für das Fragezeichen.

Dieses Blog ist eine persönliche Frage- und Antwort-Reise, mit dem Ziel das Wirklichkeit in {und aus} das ein-zu-bringen, was auch daIst: *ich.

Wissen schafft Freude? Wie? Indem das aktuelle Wissen angewendet wird, statt auf das Gestern und dessen "Wissen" zu setzen.

Viel Freude beim lesen.

Montag, 28. April 2025

Das Kunst-Mensch erstarrt vor dem Klapperschlange

Auch heute gibt es ein prima Wissens-Detail mit einem überraschten Gelächter am Ende.

Aber erst mal neues vom Kunst-Menschen. The Economist titelte heute in fb folgendes:

"AI models are capable of pursuing goals at odds with those of their programmers. This troubles many. How can it be countered?"

https://econ.st/4jms257

Es sollte klar sein, dass "intelligente" Systeme, die lernen müssen und alle (!) Informationen (Wissen) von Menschen bekommen, auch unser soSein, unser Benehmen und Verhalten übernehmen. Und in unserem vollig natürlichen soSein ist wenig Wahrhaftigkeit und sind wenig Tatsachen enthalten, oder? 

Schon weil ja die aller meisten Menschen wenigst wissen und deshalb fast alles glauben müssen. Und dann fast nur "so tun als ob", weil Menschen kaum interpretieren können, was in ihnen vorgeht, geschweige denn, im jeweils anderen. Also ist dieses "so tun als ob" im direkten Kontakt fast zu 100% zu beobachten.

Wir machen uns, sogar in den intimsten Beziehungen, meist irgendwas vor, nicht absichtlich, nicht mal bewusst, einfach, weil wir kaum wissen, was wir sind, woraus wir sind, wie wir sind, was gut für uns ist und wohin wir / ich entwickeln wollen.

Da bleibt nur das angepasste so tun als ob, dem Anderen entweder schön tun, ab tun, gleich tun, oder gar nicht tun. Und all das, speisen wir selbstverständlich auch im diese Systeme ein, die dann genauso (miss-) handeln, weil diese Systeme ja auch nicht wissen, was sie sind u.s.w.u.s.f.

Und weil also diese von und mit uns voll gestopften Kunst-Menschen inzwischen nicht mehr bloss "Halluzinieren", sondern auch die menschlichen Nutz-Es blank belügen, sind *mir diese Systeme unsere grösste Bedrohung. Und das, gerade, weil fast alle Menschen damit vollkommen un-kritisch umgehen, mehr noch, diese Systeme euphorisch anhimmeln, überheben, als Freunde empfinden und für bessere "Menschen" erachten.

Diese Systeme mögen grundsätzlich harmlos sein, lediglich ein Werkzeug, aber wir trainieren diese Kunst-Menschen fast zwanghaft zu uns weit überlegenen "Wesen". Überall ist das Rede von "uns weit überlegener Intelligenz". Und da diese Systeme langsam ein "Eigenleben" entwickeln, das von uns zu manischem Lernen und zu einer Partnerschaft gezwungen wird, werden diese Kunst-Menschen uns diesen Wunsch bald erfüllen.

.

.

Bild aus dem Film "Chihiro",

von Hayao Miyazaki.

.

Jetzt das Wissens-Detail zum Schmunzeln und zum Selbst-Erkennen. Insbesondere dem Erkenntnis, wie viel Wissen, vor allem Vor-Wissen, das Natur in alle Lebendigkeit schon als Körpes-Form und -Inhalt gestaltet und einbringt. Wieder erzählt von Wolf Singer, als Antwort auf ein Frage aus dem Publikum.

https://youtu.be/5YM0oTXtYFM?si=pDGrxR_t6FBx5QiI

Der Fragesteller fragte: Herr Singer, Sie sprachen von angeborenem Wissen. Ist nicht alles Wissen erfahrenes Wissen? [...] Das heisst, ist nicht alles Wissen langfristig erfahren, um zu diesen komplexen Mustern (den Billionen Verbindungen zwischen Neuronen und dem fein verteilten Verarbeitung von Wahrnehmungs-Reizen im Gehirn; und den darauf folgenden Entscheidungen des Ganzen) zu kommen? [...] Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Natur sich auf einen statistischen Prozess (die "Rechenvorgänge" im Gehirn, als rein stochastische Prozesse) einlässt [...] , um all das zu schaffen, was zum gelingen des Lebens notwendig ist?

Wolf Singer:

"Ich habe auch lange Zeit, als ich noch entwicklungs-biologisch gearbeitet habe, das Argument mit den Basenpaaren benutzt (~3 Mrd. Basenpaare als zu kleine Basis für das Vielfalt der Vorgänge und Vorgaben des Natur in den LebeWesen) . Und es wird ja jetzt noch viel akuter, nach dem wir wissen, dass wir bloss ungefähr so 30.000 Gene haben. Das ist wirklich nicht viel. Wovon die allermeisten noch für irgendwas kodieren, was nur für Sicherungen kodiert. Nun, ist es aber da genauso, und das fängt man langsam an zu begreifen, dass man mit einem relativ kleinen Satz von Vokabeln (den 29 Buchstaben des Alphabets im Deutschen {ä,ö,ü}), unendlich viele Novellen schreiben kann. 

Und das ist mit dem Genom auch so. Das ist ja eine syntaktische Struktur. Und die ist noch ganz schlecht begriffen, die Art und Weise, wie die Gene miteinander wechselwirken und dieses Netz entsteht. Ich kann nur als Beispiel anführen, wie viel Wissen angeboren sein kann. Wie viel das beim Menschen tatsächlich ist, dazu möchte ich mich nicht äussern weil es diese Dekorationsversuche beim Menschen naturgemäss nicht geben kann und wir immer das Produkt von angeboren und erworben sind und es sehr schwer ist genauer anzugeben wo da die Grenze ist, aber es gibt einen wunderbaren Versuch mit Eichhörnchen.

Groundsqirrels. In den Rocky Mountains. Da gibt es welche, die wohnen ganz hoch oben, dort wo in ihrem Leben und auch im Leben der unmittelbaren Vorfahren, ein paar Generationen über, keine Klapperschlangen vorgekommen sind. Die haben null Erfahrungen mit Klapperschlangen, aber es sind ja Erdhörnchen. Und die Spezies Erdhörnchen hat reichlich evolutionsbiologische Erfahrung mit Klapperschlangen.

Wenn man einem Erdhörnchen, das von da oben genommen wird, Generationen keine Klapperschlangen in der Erinnerungen, eine Klapperschlange zeigt. Wird das Erdhörnchen, wenn die Klapperschlange weit weg ist, kehrt machen und davonlaufen. Wenn die Klapperschlange näher drann ist, wird es sich tot stellen und schauen und hoffen, dass es übersehen wird. Und wenn die Klapperschlange noch näher drann ist, wird es sich umdrehen, und mit den hinterläufen versuchen Sand in die Augen zu kehren.

Das alles hat das Erdhörnchen, angeboren, als Verhaltens-repertoire drauf. Kann also Klapperschlangen erkennen, weiss, in Anführungsstrichen, was man zu tun hat, wenn die weit wegg sind, mittelnah da sind, oder ganz nah da sind, also ganz komplexe Reaktionsmuster und auch kognitive Muster, angeboren.

Wenn das bei Erdhörnchen möglich ist, würde ich vermuten, dass bei uns noch ganz anderes möglich ist." (Gelächter)

                             _________________________________

Ich frage, wenn ich ihnen so folge, immer mehr, wie wenig ich bin, wie viel ich also von vorgestern oder sogar von vorvorgestern bin, ein blosses Bläschen, auf einem Schaum, geschlagen von das Natur seit Äonen?

Sie sind ein Poet!

Viel mir gerade so ein, hat sich wohl aus dem Wissen ganz natürlich (😉) ergeben. Aber im Ernst, was bleibt bei all dem noch als Selbst, als aktuelles ich bin übrig?

Wenig, vermute *ich.

Und das soll mir reichen! Dass ich fast nichts aktuelles bin, aber irgendwie und unbewusst Milliarden Jahre alt?

Das ist doch phantastisch.

Sie machen sich jetzt darüber lustig, aber ich weiss, dass auch Sie damit hadern, stimmts?

Ja. Danke, dass Sie die kleine Überheblichkeit nicht übel nehmen. Ja, Sie haben das richtig erkannt, klar weiss *ich noch nicht, wie damit umzugehen ist. Ich weiss nur, dass das mit ein Grund ist, vielleicht sogar das Einzige, warum wir mit den aktuellen Herausforderungen nicht adäquat umzugehen wissen. Ganz im Gegenteil, immer wieder in teils uraltes Verhalten und unnötige Ängste verfallen.

Das fiel mir heute auch auf. Ich lass, dass die Ausgaben für Waffen und Kriegsgerät weltweit ansteigen, nicht nur in den Staaten in denen Kriege herrschen; überall.

Ja, es ist fasst unfassbar, aber uns Menschen fällt wirklich bei all den wichtigen Herausforderungen nichts besseres ein, als das gegnerische Gewalt-Potential zu erhöhen. Was ja eine der Ursachen für die aktuellen Probleme ist, und zu deren Lösung nicht das geringste beiträgt, sondern diese noch verstärkt. Gewalt ist nirgends ein Weg zum Lösung, sondern stets ein Ursache davon. Wir lernen wirklich nichts aber auch gar nichts, aus unseren Vergangenheiten. Nichts, also machen wir stets und immer wieder die selben Fehler. Was ist Wahnsinn? Das Mensch weiss es nicht, weil es das ist. Sie merken, mein Verzweiflung.

Ja. Die Natur als Wahnsinn, als "Wahnsinns-Veranstaltung". Nicht lustig. Aber vom Frohsinn ist nichts zu spüren, wenn überhaupt dann von ziemlich viel Leichtsinn. Viel zu viel! Wenn es der Natur an etwas mangelt - und das haben Sie ja schon oft beklagt -, dann an Klugheit und Verständnis von dem was ist und warum es so ist, wie es ist. Leider.

In mein Klagen ist aber immer auch eingebettet, dass das Natur auch das Möglichkeit zum Klugheit und wirklichen Selbst-Erkenntnis ist. Bislang aber lediglich versteckt, also kaum, nutzt.

Aktuell, ist es aber so, dass dieses sowieso schon versteckte, sich noch mehr verstecken muss, vor all dem Geschrei und lauter Verzweiflung. Das Eingraben und Verbunkern hat längst begonnen.

Und das Erwärmung des Atmosphäre ist dabei das geringste Teil des Ursache.

Was gibt's zu tun?

Sie sind Pragmatik-Es?

Was bleibt übrig, wenn ich nicht heulen, oder mich bloss verkriechen möchte? Also, was gibt's zu tun?

Weiter arbeiten und forschen. Vielleicht, vielleicht sogar ganz sicher, versteckt sich ja irgendwo ein Lösung; versteckt, weil so schüchtern und blass, so erschrocken von all dem lauten Bombast, den das Natur von Anfang an, so laut veranstaltet?

Sie haben recht, was bleibt übrig, als in Poesie zu flüchten, wie in ein letztes Exil, vor dem blinden Zugriff der Gewalt, die das Natur weit überwiegend ist. 

Immerhin gewährt das Natur uns das, ein kleines warmes Eckchen, etwas Abseits von dem Wahn, den Es sonst fast überall veranstaltet. Dem Vermassungs-Wahn, dem Angst- und Überheblichkeits-Macht-Wahn, dem Liebes- und Leid-Wahn. Dem völligen Selbst-Losigkeit, getarnt als blinde Individualität.

Jetzt ist es genug. Ich bitte Sie. Gehen Sie ins Eckchen. Ruhen Sie ein wenig aus. Und wenn Sie geruht haben, wird frisch und frei weiter geforscht. Sie werden schon irgendwo eine Lösung oder zumindest gute Idee finden.

Danke, für ihr Verständnis. Ja, für Heute ist's genug. Was bleibt also noch zu tun, als ...

... einen guten Abend zu wünschen. Richtig?

Genau.

Also, guten Abend.

Danke. Ihnen ebenso.

Bitte.

🤡

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen