Poesie
Titel: Von dem Vervielfachung der Anführungs-Striche
Eins ist bei Folgendem vorausgesetzt: Fast alle Menschen können mit Kritik in der nur sehr wenig Selbst-Lob enthalten ist, wenig bis gar nichts anfangen. Das ist eine der "Brillen" - das Kritik-Verhinderungs-Brille -, das wir von Natur aufgesetzt bekommen haben, aber wohl besser bald absetzen sollten. "Oder"? Denn in diesem Brille steckt ein un-gehöriges Stück überflüssigem Selbst-Schutz drinn.
Vielleicht wird auch immer mehr Menschen bewusst, wie viel Doppeldeutigkeit in Worten steckt, wie viele Widersprüche in manchem Wort enthalten ist und welch enorme Vielfalt und Vielheit! Allein das Wort "Mensch" enthält ja nun schon alles, was an Mensch daIst und daSein kann, und wie wir wissen, ist das Mensch von ... bis ... ein fast unfassbares Vielfalt und sehr Viele! Und es wird vielleicht auch vielen - immer mehr? - Menschen bewusst, wie sehr wir gegeneinander belügen und betrügen und so tun als ob und das selbstverständlich auch in Worten und Sätzen?
Wenn also ein Händler: frische Fische anschreibt, diese aber von vorgestern sind, dann ist es kein Wunder, wenn "frische" plötzlich auch immer häufiger in Anführungszeichen steht. Wir selbst sind die, die immer mehr entschlüsselt werden, durch uns Selbst; und was dabei zum Vorschein tritt, ist meist wenig Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit und Vertrautheit.
Vielleicht also, sollten wir fast alle unsere Texte in "Anführungsstriche" setzen, um einander zu warnen, dass wir eigentlich nicht[s] wissen und fühlen, was wir sind, warum wir sind, wieso wir was tun und was wir besser tun könnten? Aber gut, wenn diese Beobachtung der Vervielfältigung von "..." stimmt, dann passiert das wohl von Selbst. "Ich fang schon mal an." "Servus."
Poesie Ende
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Darf ich beginnen?
Gerne, *mir fällt gerade sowieso kein Thema ein.
Die vergangenen Beiträge waren voll vom Gehirn. Und dass da drinn enorm was abgeht, ohne dass das das Ganze mit bekommt. Das Bewusstsein kann still sein, aber drumherum sind Billionen Kontakte am surren. Das Ganze weiss nicht, was da drinn rauscht und wabert. Das Meer ist riesig und tief, am Ufer bekommt ein Mensch meist bloss das plätschern von schaumigen Wellen mit, meist friedlich.
Gutes Bild. Enthält das ein Frage? Aber vorher noch ein Detail: auch von dem Tun im Körpes, ob in den Organen, oder den Knochen, Muskeln, Bändern, Sehnen, Faszien und so weiter, bekommt das Ganze fast nichts mit. Zumindest solange es funktioniert; und wenn nicht, oft auch erst, wenn es zu spät ist.
Richtig, darin ist das Gehirn den Organen gleich. Ist es so, dass wir nur deshalb vom Gehirn etwas geboten bekommen, weil es für die Interpretation der Aussen-Wahrnehmung zuständig ist, für die Orientierung in der Umwelt? Von Innen bekommen wir ja fast nur etwas mit, wenn es weh tut oder mangelt, aber im Aussen geht es ja nicht nur um Atem, Durst und Hunger, sondern auch um Soziales, Sex und Gefahren.
Gut beobachtet. Ja, *ich vermute, genau deswegen sind wir bewusst. Es geht um das Drummherum. Deswegen ist das Bewusst-daSein im Gehirn auch fast zu 100 Prozent in den Bereichen unterwegs, wo es um Aussen-Wahrnehmung und Kommunikation geht, also im Grosshirn. Das Steuerung des Körpes ist alles im Mittelhirn und im Stammhirn verortet, auch das Steuerung der Augen-Bewegungen findet nicht im Grosshirn statt. Und auch die Sinnes-Eindrücke von Aussen, landen ziemlich direkt in den unteren Bereichen des Gehirns, um dort emotional und historisch bewertet zu werden. Das Bewusst-daSein war und ist Stammes-Geschichtlich, eigentlich lediglich dafür zuständig innere Zwänge (Triebe) und Bedürfnisse (m.a. Kommunikation) zu erfüllen und vor Gefahren zu warnen.
Emotional meint die Bewertung nach, gut für mich, oder eben Finger wegg; und historisch meint, kenn ich, oder nicht, mach ich wieder oder lass ich bleiben?
In etwa, ja.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass nach den Ergebnissen der Neurobiologie, der sogenannte "freie Wille" nicht oder nur sehr rudimentär existiert, wir also im Grunde "Sklaven" von Handlungs-Motiven sind, von denen wir bewusst nichts mitbekommen, sosehr wir auch das Selbst befragen. Und so sehr wir dabei bis fast zur Zeugung zurück gehen. Warum ich so handle, wie ich handle, bleibt bis auf kleine Details, immer ein Rätsel. Und doch ist da das "Gefühl" unabhängig von Vorgaben zu entscheiden. Hat das damit zu tun, dass Ereignisse und Handlungen zwar emotional bewertet werden, aber nicht kategorial, also sachlich ein- und zugeordnet werden, also ohne Sprache?
Ja, *ich denke, das ist das Grund; zumindest eines davon. Es gibt, soweit *ich das weiss, kein Bereich im Gehirn, das Ereignisse und Handlungen mit Worten indexiert, so dass nach Gründen, Wirkungen, Herkünften, Zusammenhängen, nach Wahrheit oder Falschheit und mehr beurteilt werden könnte. Emotionen bieten das alles nicht, sind aber leider bis Jetzt das einzige Bewertungs-Kriterium. Leider, weil die Emotionen sehr eng sind, sehr nach blossen Überlebens-Kriterien und Trieb-Befriedigung ausgerichtet, und darin dem Angst und dem unpersönlichen Vergangenheit fast gänzlich untergeordnet sind. Da bleibt fast überhaupt kein RaumZeit für nüchternes, sachliches, wahrhaftiges und für mehr als nur das persönliche daSein nötige entscheiden. Wirkliches zukunfts-fähiges Denken und Entscheiden, also Verantwortung ist so nicht möglich. Die Ergebnisse dessen, sind überall deutlich.
Anderes Thema, aber nicht weit entfernt; mir ist auch aufgefallen, dass die Neurobiologen vor den digitalen Medien und Geräten warnen. Ganz besonders in allen Bereichen der Bildung. Ich habe mir heute einen ziemlich aktuellen Vortrag von Manfred Spitzer angehört. Hier das Link:
Nach dem anschauen und zuhören, haben sich mir die Haare aufgestellt, Herr Spitzer erzählt darin sehr viele Studienergebnisse Menschenweit zum Thema Digital-Technik vom Babyalter an und dessen Folgen. Das ist klares Wissen. Wird es beachtet, gar umgesetzt in Familien, Politik und Ökonomie. Natürlich (!) Nicht. Warum nicht?
Na, weil es einfacher ist, es nicht zu tun und weil ein paar Unternehmen mit diesem einfachen nicht-umsetzen von Wissen und Gesundheit, sehr viel Profit machen. Jedes aufrichtiges kluges Neurobiolog-Es, wird Ihnen sagen, dass es kein Galilei, Newton, Einstein oder Feynman mehr geben wird, da weder Smartphones, noch Tablets und Computer, erst recht die künstlichen "Hirne" - die nur ein Illusion von "Mensch" erzeugen, als "(ver}Lern"-Werkzeuge -, ein solches Entwicklung fördern. Das menschliche Spür- (Wahrnehmung), Fühl-, Speicher-, Denk- und Handlungs-Vorbereitungs-Organ Gehirn, wird durch diese Techniken missbraucht, nicht gefördert. Diese Techniken dienen bloss einem Trieb, dem des Trägheit, des Faulheit und dieses Trieb dient nicht dem Fortschritt, sondern dem Gleichschritt, dem Sittsamkeit, dem Folgsamkeit. Die Tendenz, dem wir uns gerade fast alle faul hingeben, ist das des Verdummung, ist das des Entlass[t]ung aus dem Leben. Das daSein fordert uns inzwischen so sehr, dass uns bloss noch das Flucht daraus bleibt. Durch Gewalt und dessen Grund-Zustand und Voraussetzung, Dummheit. Faulheit und Profit-Gier. Das waren schon immer die Gründe, warum das Menschheit bis heute emotional im Paläolithikum festhängt, trotz elaboriertestem Technik. Und nicht wir Alle in Frieden, wirklichem Freiheit, mit Verantwortung und bestem Gesundheit 160 Jahre leben. ALLE. Nein, Massen-Abhängigkeit, UnWissenheit, Gewalt ohne Ende und Selbst- und UmWelt-Zerstörung.
Wow, da geht Ihnen jede Nüchternheit flöten, da geht der Gaul mit ihnen durch, wie der Volksmund sagt! Ich vermute fast, dass Sie weniger um Umwelt, Klima, Mitlebewesen, also das Drumherum besorgt sind, sondern um uns? Sie sind um die Spezies Menschheit besorgt, deshalb auch die Befürchtung, dass künstliche "Menschen" und unsere Beziehung, unser Umgang damit, die grössere Gefahr sind, als Vermüllung, Artenschwund und das Aufheizen der Atmosphäre. Ist das so?
Bei dem Potential, dass das Natur uns quasi in das Wiege gelegt, geschenkt hat, könnten wir fast unendlich viel mehr erreichen, fast unendlich viel lernen und wirkliche und wahrhaftige Freiheit, Freude und Frieden erreichen und dabei sehr lange daSein. Wir könnten so viel Freiheit erweitern, schaffen, im gemeinsamen MitEinander, wie die Verhältnisse und Bedingungen des DaSein und unsere je körpeslichen Konditionen es zulassen. Und das ist sehr viel mehr, als wir bislang erahnen. Wir werden es, wenn wir weiter nur Trägheit, Angst und Trieb folgen, vollkommen verfehlen.
Nach den Vorträgen der Neurobiologen und mit dem aktuellen Wissen, um unseren aktuellen Zustand, im Kopf, kann ich ihnen da bloss recht geben. Das wird nix mehr mit einem freudvollen, gesunden und friedlichen Zustand für uns Alle. Fast im Gegenteil. Sie haben das Bild mit dem Frosch im Kochtopf ja schon mal irgendwo erwähnt, mir wird immer klarer, wie sehr das inzwischen auf uns zutrifft, und zwar nicht nur wegen der zunehmenden Erwärmung, sonderm auch wegen der Gewalt und Macht, die wir nicht in den Griff bekommen. Die Natur hat uns da ziemlich schlecht ausgestattet. Hat vergessen uns wirkliche Lust und Arbeit in Richtung Klugheit und Umsicht ein zu bauen. Oder zumindest ein Stopp-Signal, wenn es brenzlich wird. Ungebremst, ist ja das Wort, das Sie oft verwenden. Ja ungebremst machen wir weiter so. So wie seit Urzeiten. Und das geht nun mal nicht mehr.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mir ist jetzt auch nach einer Pause. Ich brauch jetzt ein wenig Unterhaltung. Ich weiss, Sie mögen das eher nicht, aber ich brauch das jetzt.
Das ist Ihnen nicht nur zugestanden, sogar gegönnt. Also dann ...
... einen guten Abend.
🤡
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