Manchmal geht *mir bei dem Titel-Suche das Hunger durch. Was für ein Satz!? Vor allem, was hat dieses Titel mit dem Folgenden zu tun? Ich weiss es noch nicht. Ich fang mal an, mal schaun ...
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Wenn ein Thema *mich umtreibt, ist es das Frage, wie *ich und was und warum *ich wähle, was *ich wähle, und was und warum *ich tue, was *ich tue und nicht-tue? Darin ist noch nicht mal berührt, woraus *ich wähle, und was *mir überhaupt zum Wahl steht, angeboten wird.
Vielleicht hilft folgende Erkenntnis?
Peter Sloterdijk, am 09.05.2013, in der Kunsthalle Wien im Gespräch mit Peter Weibel.
Zum Thema: Immunologie.
"Alle Geschichte ist die Geschichte von kämpfenden Immunsystemen. Das sind die eigentlichen Paralellwelten. Die Immunsystemkollisionen, bilden die Tiefenebene der sogenannten Kriege. [...] ... wenn man über die Vision von bloss kollidierenden Welten hinausgehen will, dann müsste man zeigen, wie es möglich ist, vor allem durch politische Konstrukte, zusammenlebens-Formen zu entwerfen, in denen die Immunabwehr gegen das Fremde, nicht mehr gegen Artgenossen eingesetzt werden kann. Das ist die kantische Idee vom ewigen Frieden, in eine immunologische Sprache umformuliert. Und würde dann bedeuten, dass man ein Menschheits-Selbst konstruieren muss, das keine Aussenwelt-Erklärungen, kein nicht-ich in Menschenform mehr kennen würde. Und daran zu arbeiten, bleibt eine offene Aufgabe, weil wir bis auf den heutigen Tag sehr deutlich beobachten können, die menschlichen Kulturen haben es noch nicht gelernt - ausserhalb der Phraseologie -, effektive Menschheits-Organismen hervor zu bringen. Sie fallen immer wieder auf die Ebene zurück, auf der noch kämpfende Gross-Organismen, Para-Organismen, die eigentlichen Agenten sind."
Zitat Ende
Was für ein stimmiges "Innen-Einsicht"! Selbst-Erkenntnis-Rocknroll. Ja, unsere 'Fremd"-Wahrnehmung, ist schon seit langem - seit "Ur-RaumZeit" - auf einem so hohen Niveau, dass wir auch uns Selbst als Fremd er- und verachten. Und da wir {gegen-} einander nicht als Gleiche - nicht als "Selbe"! - anerkennen, ist das gemeinsame daSein viel mehr Kampf, viel mehr, als Es ein Freude ist, ein Wohltat für Alle.
Selbst-Erkenntnis ist kaum vorhanden, fast gar keine. Wir wissen zwar inzwischen ziemlich gut, in Physik, Chemie und Biologie bescheid, wissen von unseren Materialien und dessen Wechselwirkungen, unserem zellulären Aufbau, dessen strukturierten Verbindungen (Organe, ...) und den körpeslichen Prozessen, die uns im und am daSein erhalten, aber was ist das schon? Im Grunde besseres Halb-Wissen.
Denn wir glauben immer noch wesentlich mehr, als wir in Gesamtheit wissen könnten. Wir glauben das Sonne "geht"? auf und "geht" unter. Wir glauben, dass wir Menschen uns hier Alles erlauben können, die "Herren" im Haus (Erde) sind. Wir glauben, dass uns hier Alles gehört. Wir glauben mehrheitlich an Gott, Götter und das Nirvana, und dass uns stets Führer, regieren müssen. Und wir glauben auch, dass wir im Wollen und Willen frei sind.
Wir könnten es besser wissen.
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Zum Beispiel, indem wir auch den folgenden Erkenntnissen das Aufmerksamkeit schenken, das diese verdienen. Denn, auch diese Selbst-Erkenntnisse sind bei achtsamem und aufmerksamem Nachdenken ein Befreiung und absolut kein Grund für Verdrängung oder gar Abwehr.
Wolf Singer auf das Frage, ob Er den "freien Willlen" für ein Illusion hält:
"Das Problem ist ja kein neues, man kann sich entweder auf eine dualistische Position zurückziehen und sagen, der geistige Prozess, wie immer der auch zu verorten ist, ist dem neuronalen Prozess vorgängig; und der geistige Prozess ist frei. Gut. Dann gibt's ihn. Das Problem ist dabei, das Interaktionsproblem zu lösen. Wie kann etwas geistig Immaterielles mit den Neuronen wechselwirken, so dass die zum Schluss das Tun, was der Wille will? Das macht Probleme in unserem physikalischen Weltbild. Das geht nur mit Energie-Austausch. Damit der Geist aber Energie abgeben muss, kann er nicht immateriell sein, und so.
Wenn man sich einem mehr naturalistisch-monistischen Weltbild verpflichtet fühlt und das tun halt die Naturwissenschaften im Augenblick, dann hat man wirklich Probleme, weil man als vorgängiges Erleben, Entscheidungen, immer wieder neuronale Prozesse findet. Wer denn sonst soll dem Prozess vorangegangen sein, wenn nicht ein anderer gleichartiger Prozess? Und dieses logische Argument, wird gestützt durch die mannigfache Erfahrung, die man in psychophysischen Versuchen immer machen kann, und auch in der Klinik immer wieder bestätigen kann.
Es ist kein großes Kunststück, unter Ausnutzung bestimmter Wahrnehmungsfunktionen in Gehirne irgendwelche Kommandos einzuspielen, die unbewusst wahrgenommen werden, und dazu führen, dass die Versuchsperson das Kommando ausführt. Und in dem Moment, wo es es ausführt, wird sie sich gewahr, dass sie jetzt was tut. Und wenn man dann hinterher fragt, ja, warum haben sie das jetzt gemacht, dann kriegt man eine perfekte rationale Erklärung und Begründung, warum das jetzt Geschehen ist. Die hat nur überhaupt nichts, mit dem eigentlichen auslösenden Motiv zu tun. Und daran sieht man, dass wir sehr stark die Tendenz haben, immer aposteriori zu rationalisieren, warum ganz bestimmt etwas, warum jetzt dieses und nicht jenes getan wurde.
Es sieht also so aus, als seien das alles aposteriore Zuschreibungen von Kausalitäten, die man Prozessen unterstellt, über deren kausalen Ablauf man keine vollständige Kenntnis haben kann. Weil halt sehr vieles von dem, was uns treibt und zu Entscheidungen bringt unbewusst abgelaufen ist; und wir nur das, was wir gerade im Bewusstsein haben jeweils reflektieren können.
Die NeuroBiologie hat leider keine bessere Antwort, als zu sagen, dass, was wir als freien Willen empfinden und von dem wir auch unsere Verantwortlichkeiten ableiten, ist eine kulturelle Zuschreibung, ist eine Illusion. Die von Generation zu Generation, über Erziehung tradiert wird. Und im erleben widerspruchsfrei bleibt, weil wir die Vorstufen, die zu den Entscheidungen führen, nicht mitbekommen. Und über unsere Motive erst dann Bescheid bekommen, im Bewusstsein, wenn wir bereits konsistente Lösungen haben. Und dadurch bleibt das Problem widerspruchsfrei, und bisher funktioniert das so gut in diesen beiden inkompatiblen Beschreibungssystemen zu leben. Die zumindest für die Neurobiologen evident sind."
https://youtu.be/5YM0oTXtYFM?si=bTfAKCI9chgVxpJB
Wolf Singer zu - auch - unserem evolutiven "Erbe" und Prägung:
"Wir haben uns [Nein, nicht "Wir haben", Herr Singer, wir wurden, ohne je ein Wahl zu haben und auch gnadenlos] an eine Welt angepasst, in der mehr oder weniger die Gesetze der klassischen Physik gelten, Weshalb wir diese auch als erste entdeckt haben. Und nicht an eine Welt angepasst, in der die Gesetze der Quantenphysik gelten. Dann würde unser Logik ganz anders aussehen, und auch unser Wahrnehmungsvermögen wäre völlig anders strukturiert. Hinzu kommt, dass wir aus der Welt, in der wir uns entwickel haben, in dieser mesoskopischen Welt, wir nur einen winzigen Ausschnitt jeweils wieder über unser Sinnesorgane erschließen. Nämlich immer nur die Signale, die für unser Überleben notwendig sind.
Es kam der Evolution nur darauf an, Organismen zu erzeugen, die Reproduktionsfähig sind und über die anderen gewinnen. Das waren die Selektionskriterien. Und nach diesen Selektionskriterien, hat sich natürlich auch unser Gehirn entwickelt."
Zitate Ende
Auch dieses Zitat deutet darauf, wie eng die Grenzen sind, die das Natur den Eigenentwicklungen in diesem Planeten, in diesem erdmondlichen Kontext, gewährt. Sehr eng! Wo bitte ist darin Freiheit zu finden? Und wenn, wie viel ist davon für uns verfügbar? Von z.B. 360 Freiheits-Graden, wie viele können wir überhaupt erkennen und nutzen?
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Aktuelles Autoren-Portrait,
mit Musik auf den Ohren.
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Also gut, wie Sie wollen, ich gehe mal mit ihnen, akzeptiere, dass wir uns diesen freien Willen nur einbilden, was bitte folgt daraus?
Moment, Sie lehnen dieses Erkenntnis also immer noch ab, wollen *mir somit lediglich aus Freundlichkeit entgegen kommen, ohne wirkliches Bereitschaft darauf einzugehen?
Nein, nein, ich möchte wirklich wissen, nicht glauben!, was ich davon halten soll, was sich daraus ergibt? Ich bin schon nach ihren anderen Beiträgen zu diesem Befund, dies ist ja nun nicht der erste, in mich gegangen, und fand nicht viele Beweise, dass ich wirklich frei entscheiden kann. Frei im Sinn, dass ich keinerlei genetisch-biologischen Vorgaben, familiären Prägungen, gesellschaftlichen Wünschen und Zwängen ausgeliefert bin und folgen muss. Frei auch, um überhaupt auswählen zu können, woraus und worin auch immer. Nein, ich vermute wirklich, dass es keine wirkliche Freiheit für uns Lebewesen gibt, weil, wie Sie auch schon lange betonen, wir viel zu wenig wissen, um überhaupt die Wahl-Möglichkeiten zu erkennen. Richtig?
Und auch Sie fragen inzwischen, was wir mit diesem Selbst-Erkenntnis anfangen können und wollen? Ernsthaft?
So isses. Ja. Ich denke auch, dass wir nicht vollkommen fremd-gesteuert sind, und dass es mehr als nur Zufall ist, dass wir auch völlig unvorhersehbare vergangenheits-lose Entscheidungen schaffen, zumindest manchmal.
Sie nehmen an, dass es zwar wirkliches Freiheit gibt, dass wir jedoch bislang davon bloss den Geruch wahrnehmen, und manches mal auch einen Zug davon nehmen können; passiv rauchen quasi?
So in Etwa. Je mehr ein Mensch weiss, was Sache ist und was wirklich geht, ohne der Vergangenheit weiter das Recht zu geben, für ihn zu entscheiden, umso mehr erkennt er, was an Möglichkeiten es gibt. Ist das stimmig?
Da bin *ich sicher. Insgeheim sind viel Menschen ja bereits dabei, diese Möglichkeiten zu erschliessen, zu offenbaren. Gentechnik, Nanotechnologie, die Erkenntnisse des Physik und Mathematik, Quantentheorie, ... und ein Phantasie, das sich an Erkenntnissen und dem Wirklichkeit orientiert, nicht am Irrationalen, an Angst und Gewalt, erweitern beständig das Möglichkeits-RaumZeit, um ohne Vorgaben und Glauben zu entscheiden.
Um eine Zukunft zu gestalten, statt bloss eine wenig andere Vergangenheit darin zu verwalten und zu erleiden.
Gut geschrieben. Bislang glauben wir Alle, wir seien frei, weil wir nichts, was wenig ist, davon wissen, aus was wir sind, wie lange wir schon daSind, was uns dabei an Angst, an Trieben, an Vorgaben und engen Grenzen eingeprägt wurde. Aus welchem un-persönlichen Fundus wir "wählen" müssen.
Und der Ausweg ist, das an zu erkennen und endlich auch an zu erkennen, dass Wissen wollen, der Weg zur Freiheit ist; und zwar nicht bloss ein Fach, eine Richtung, sondern umfassend, somit möglichst in alle Richtungen hinein zu forschen.
Je umfangreicher, je intensiver, umso mehr Möglichkeiten werden erkannt und wählbar. Noch sind wir unseren alten Stammes-Emotionen fast komplett unterworfen. Wie das Neurobiologie bestätigt, sind die alten Bereiche des Gehirns die, die quasi das Sagen haben, Ängste, Triebe, UmWelt, das persönliche Form und Umfeld und willkürliche kulturelle Gewohnheiten (Sprache, Religion, Status, ...) bestimmen. All das schränkt gewaltig und gewaltsam ein. Wenn wir das gemeinsam anerkennen, können wir die Veränderungen angehen, die es braucht, um wirklich frei entscheiden zu können.
Können wir das noch erreichen? Sie wissen, wie viele ganz aktuelle Probleme auch auf unseren Mist gewachsen sind! Klima, Ressourcen, Vermüllung - auch die Nanopartikel überall, auch in unserer Nahrung, nicht gerade gut für das Gehirn -, unsere Anzahl und die Gewalt, die damit noch zu sätzlich anwächst und diese künstlichen Sie wissen schon.
Ich bin weiter optimistisch, auch wenn das im öffentlichen Gelände immer wieder schwindet. Aber genug davon!
Ja, ich brauche jetzt auch ein wenig Abstand.
Dann also ...
... guten Abend.
🤡
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