VorWorte

Wissen schafft auch Leid[en]. Das nur zur Komplettierung und als Hintergrund für das Fragezeichen.

Dieses Blog ist eine persönliche Frage- und Antwort-Reise, mit dem Ziel das Wirklichkeit in {und aus} das ein-zu-bringen, was auch daIst: *ich.

Wissen schafft Freude? Wie? Indem das aktuelle Wissen angewendet wird, statt auf das Gestern und dessen "Wissen" zu setzen.

Viel Freude beim lesen.

Montag, 6. Februar 2023

Virginie Despentes im Gespräch mit F.A.Z.; und ein paar Worte dazu

Was könnte Poesie sein?

Vielleicht auch ein Gespräch?

Hier ein Gutes, mit einem interessanten Mensch (siehe den Link unten).

Auszüge:

"F.A.Z. :Sie haben auch schon gesagt, es stecke viel von Ihnen in diesem Oscar. Inwiefern?

Virginie Despentes: Er ist Schriftsteller, er ist an demselben Ort aufgewachsen wie ich, hört dieselbe Musik. Aber vor allem gelingt es ihm, die Vorwürfe nicht einfach wegzuschieben. Er versucht stattdessen zu begreifen, dass er vielleicht selbst verantwortlich für das ist, was ihm widerfährt. Er versucht eine neue Form des Dialogs aufzubauen. Das interessiert mich gerade sehr, wahrscheinlich auch, weil ich dreiundfünfzig Jahre alt bin: die Möglichkeit, sich zu verändern. Sich zu verändern ist wahnsinnig schwer und langwierig. Ich finde, es mangelt uns dafür an Vorbildern. Man predigt uns, uns anzunehmen, wie wir sind, und unsere Bahn stur weiter zu verfolgen. Sich selbst infrage zu stellen ist nicht sehr en vogue.

[...]

F.A.Z.: In Frankreich sorgt dieser Generationskonflikt für ziemlich aggressive Debatten. Sie haben vor zwei Jahren bei einer Veranstaltung im Centre Pompidou einen Text vorgelesen, in dem sie von einer „Revolution der Sanftheit“ sprachen. Wie soll so eine Revolution aussehen?

Virginie Despentes: Das war tatsächlich die Zeit, in der ich an „Liebes Arschloch“ saß. Ich habe den Text für ein Kolloquium geschrieben, das der Philosoph Paul B. Preciado organisierte, es ging um „revolutionäre Körper“. Für mich muss eine queere Revolution zwangsläufig mit mehr Sanftheit und Zärtlichkeit einhergehen, für uns selbst und für andere. Wir können uns nicht immer gegenseitig die Köpfe einschlagen. Mich interessiert das Konzept der Sanftheit gerade sehr, wir haben sie in den vergangenen Jahrzehnten zu sehr vernachlässigt. Ebenso wie die Gewaltfreiheit, den Pazifismus. Die Tatsache, dass diese Ideen kaum noch eine Rolle spielen und es fast geschmacklos wirkt, wenn man sie anspricht, sagt sehr viel darüber aus, wo wir auf der Linken gerade stehen. Immerhin gehören diese Ideen ja eigentlich zum linksradikalen Gedankengut.

F.A.Z.: Sie sprechen sehr viel über Gewalt, darüber, dass Sie mit Ihrem eigenen Gewaltpotential kämpfen. Wenn man Sie trifft, wundert man sich immer, wie sanft Sie eigentlich sind.

Virginie Despentes: Ich bin wie viele Menschen, die potentiell gewalttätig sind: auch sehr sanft, empathisch, schüchtern. Das eine geht oft mit dem anderen einher. Trotzdem sind Gewalt und Wut der rote Faden meiner Arbeit und der Motor meines Schreibens – nur versuche ich, sie zu bändigen. Ich glaube nicht daran, dass man Gewalt kanalisieren oder einfach auf sie verzichten kann, das sagen nur Leute, die sie nicht spüren. Aber man kann versuchen, sie zu besänftigen."

Ende Auszüge.

Hier das Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/virginie-despentes-ueber-liebes-arschloch-seid-radikal-mit-idealen-18649910.html?

Kirsche und Magnolie am Mehringdamm, in Berlin-Kreuzberg


Zwei Aufhör-Wörter (*ich mag weder schlagen noch stechen) verursachten folgende Sätze:

Bin *ich "verantwortlich für das, was *mir passiert", für das, "was *ich tue und nicht tue"? Wenn "verantwortlich" nur bedeutet, dass *ich es getan habe, oder nicht, und das es *mir passiert, dann bin *ich verantwortlich. Wenn Verantwortung nur das ist, was ein-Es ist, tut und nicht-tut, ohne je zu fragen: warum und was für Folgen das Handeln oder nicht-Handeln, also das persönliche daSein hat, lautet das Antwort: ja.

Wenn das Verantwortung jedoch das Warum und dessen Folgen beinhaltet, dann: nein. Was und wie *ich bin, hat zu über 94% das Natur vorgegeben, *mich geformt, gestaltet, ausgestattet mit Milliarden Funktionen, von denen *ich nichts weiss, was enorm wenig ist. Das kleine Rest *meines Auftretens und Verhaltens, hat das UmWelt und das direkte UmFeld - in *meinem Fall Mutter, Bruder, Nachbarn, Schule, Freunde, ... , in *mich eingeprägt. Von Freiheit keine Spur.

Das Natur hat auch uns so geschaffen und geprägt, wie wir sind, in all auch unserem Vielfalt, in Verhalten und Aussehen, das kleine Rest ist das Zufall des Zeugung, wohin und an welche ein-Es geboren - nicht geborgen, das ist sehr selten das Fall - wird. Wenn ein-Es es gut erwischt, schön für -Es, die Meisten erwischen es weniger gut, meist sogar schlecht, nicht weil Armut von Kapital, aber Armut an Gespür, an ein- und mit-Gefühl, an selbst-Erkenntnis und -Wissen, an Reife und wirklichem Verantwortung, also dem das hinterfragt und wissens-gesättigt voraus schaut. 😉



Was das Gewalt angeht, ja klar, wir sind es Alle, voll davon, und Handeln und nicht-Handeln es alltäglich gegeneinander aus, mal mehr, mal weniger, stets.

Verschweigen ist eine Form von Gewalt, statt aufzuklären, was nur eine, aber wichtige, Grundlage für das Freiheit ist. Transparenz, also wechselseitige Verantwortung,

 Wahrnehmung und Wahrhaftigkeit ist Basis für Gesundheit. Intransparenz, wie wir sie permanent praktizieren, von kleinst-Beziehungen, bis hin zum ganzen Menschheit, Macht krank. 

Wir könnten Alle weit über 100 Jahre vergnüglich und gesund daSein, wenn ... Doch Trägheit (Natur) prägt unser Verhalten in eine entgegengesetzte Richtung. Weniger ist Mehr? Wobei? Dazu Effizienz- und Optimierungs-Zwang überall.

Freiheit braucht Wissen, braucht alltägliche Bewegung, braucht ausgereifte - Weite! - Emotionen (Reaktions-Grundlagen) und Triebe (Aktions-Zwänge), zum Anwesenheit, zum aktuellen Verhalten und Selbst- und Spezies-Würde. Gefühle sind stets eine Mischung aus Emotionen und Trieben, gesund mit dem Aktualität und UmFeld auf Augenhöhe. Bislang verfehlen wir das weit, statt weit da[zu]Sein. 😮‍💨


Bei den Fotos ist das Wunsch das Ursache, aber noch liegt Schnee.


🤡

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